Die Landesregierung hat kurz vor der Landtagswahl in Düsseldorf umfassend über die Situation der Hauptschulen in Nordrhein-Westfalen informiert. Die alte Landesregierung hält nach wie vor am klassischen dreigliedrigen Schulsystem fest und ist vom Erfolg der 2005 gestarteten Qualitätsoffensive für die Hauptschulen überzeugt.

 
Auf eine Große Anfrage der Fraktion der SPD (Drucksache 14/9818) zur Lage der Schulen in Nordrhein-Westfalen hat die Landesregierung mit der Drucksache 14/10639 eine 194 Seiten umfassende Antwort abgegeben. Auf den Seiten 126 ff. und 177 ff. enthält die Antwort der Landesregierung auch schulträgerrelevante Ausführungen.

Ab Seite 189 wird auf die Situation der Hauptschulen eingegangen. Im Schuljahr 2004/2005 seien laut amtlichen Schuldaten 147 Hauptschulen und 2 nicht umorganisierte Volksschulen im gebundenen Ganztag geführt worden. Seit dem 01.02.2006 sei die Umwandlung von 230 Hauptschulen in neue erweiterte Ganztagshauptschulen genehmigt worden.

Auf Seite 191 der Antwort der Landesregierung ist eine Übersicht über den Anteil der Hauptschüler an allen Schülern der Sekundarstufe I (berücksichtigt: Hauptschule, Realschule, Gymnasium und Gesamtschule) nach Jahren wiedergegeben. In 10-Jahres-Schritten ergibt sich danach folgendes Bild:

Jahr	Sekundarstufe I	Hauptschule	Anteil der Sek. I
1968	1.181.032	671.989	56,9 %
1978	1.523.593	661.257	43,4 %
1988	958.120	330.150	34,5 %
1998	1.128.327	273.214	24,2 %
2008	1.131.558	217.015	19,2 %

 

Auf Seite 192 f. sind Informationen über die Zügigkeit von Hauptschulen enthalten. Im Jahr 2005 habe es 308 Hauptschulen mit überwiegend 2 Parallelklassen pro Jahrgang (10 bis einschließlich 15 Klassen) gegeben. 2008 seien es 396 Hauptschulen mit überwiegend 2 Parallelklassen pro Jahrgang (10 bis einschließlich 15 Klassen) gewesen. Im Jahre 2005 haben 19 Hauptschulen mit überwiegend einer Klasse pro Jahrgang (bis einschließlich 9 Klassen) existiert. Im Jahre 2008 habe es 86 Hauptschulen mit überwiegend einer Klasse pro Jahrgang (bis einschließlich 9 Klassen) gegeben.Die Landesregierung hat in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass der Anstieg der Hauptschulen mit überwiegend einer Klasse pro Jahrgang nicht bedeute, dass die Qualitätsoffensive Hauptschule der Landesregierung nicht greife. Vielmehr sei die Schülerzahl in der Sekundarstufe I seit 2005 von 1.194.651 um 63.093 auf 1.131.558 gesunken. Dies wirke sich auch in den anderen Schulformen auf die Schulgröße und die Zahl der Parallelklassen pro Jahrgang aus.

Auch die Schülerzahlen an der Steinhagener Hauptschule gehen kontinuierlich zurück. 2004/2005 wurde die Schule von 408 Schülerinnen und Schülern besucht, im laufenden Schuljahr 2009/2010 sind es nur noch 226. 2010 wird voraussichtlich eine Eingangsklasse gebildet. Bis zum 22.03.2010 waren 14 Kinder aus Steinhagen und 7 aus Nachbarkommunen angemeldet. Damit werden nur rund 6 % der Steinhagener Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe I in der Hauptschule beschult.