Unseriöse Spendensammler unterwegs

In Steinhagen ist seit Tagen eine Gruppe unseriöser Spendensammler unterwegs, die sich als Taubstumme ausgeben.

Die Gruppe agiert bundesweit, wie nachfolgender Ausschnitt aus der Rhein-Zeitung belegt:

" "Taubstumme" Spendensammler: Polizei warnt vor Mitleidsmasche

VG Zell - Taubstumme Spendensammler bitten um Spenden - das ist eine Mitleidsmasche, die im Bereich des Polizeipräsidiums Trier grassiert. Die Polizei warnt davor und bittet Geschädigte, sich zu melden.

Das Foto zeigt eine Spendensammelsituation mit einer tatsächlich benutzten Spenderliste. Das auf der Liste abgedruckte Logo der Organisation "Handicap International" existiert tatsächlich. Diese Organisation hat mit den betrügerischen Spendensammlern nichts zu tun.

Die Masche ist immer dieselbe: Eine junge Frau oder ein junger Mann treten einem Passanten entgegen und täuschen durch Gesten vor, taubstumm zu sein. Gleichzeitig halten sie ihrem Opfer ein Klemmbrett mit einer vermeintlichen Spendenliste vor. Die Symbole und Bezeichnungen auf dieser Liste und die Gesten des Sammlers erwecken bei dem Passanten den Eindruck, es handele sich um eine Sammlung für Hilfsprojekte.

Viele Menschen in der Trierer Innenstadt und anderen Orten im Bereich des Polizeipräsidiums Trier - dazu zählen auch die Verbandsgemeinde Zell und die Gemeinde Bad Bertrich - haben in den jüngsten Wochen Beiträge für den vermeintlich guten Zweck entrichtet und sind auf diese Weise zu Betrugsopfern geworden, teilt die Polizei mit. "Wir haben in den vergangenen Wochen in Trier mindestens 20 verschiedene Personen festgestellt, die auf diese Art und Weise an das Geld gutgläubiger Menschen kommen wollen", sagt der Pressesprecher des Polizeipräsidiums, Karl-Peter Jochem. Dabei handelte es sich ausnahmslos um Jugendliche oder junge Erwachsene aus Osteuropa, die keinen Wohnsitz in Deutschland haben. Sie benutzen selbst gefertigte Spendenlisten, auf denen frei erfundene oder tatsächlich existierende Hilfsorganisationen als Empfänger angegeben sind. Auf den Listen sind bereits ein paar frei erfundene Personalien angeblicher Spender vermerkt. Zusätzliche Symbole verschiedener Beeinträchtigungen oder Hilfsorganisationen sollen die Spendenbereitschaft ihrer Opfer verstärken.

Das Geld geht nicht an wohltätige Organisationen, sondern wandert in die Taschen der betrügerischen Sammler. Die treten meist in Gruppen auf und reagieren bei Ablehnung auch schon mal aggressiv. Den Nachweis des Betruges zu führen ist für die Polizisten schwierig. Dazu müssen Geschädigte ermittelt werden, die von den Tatverdächtigen über den Spendenzweck getäuscht wurden und aufgrund dessen einen Obolus entrichtet haben. "Mittlerweile sind die Tatverdächtigen dazu übergegangen, Stifte mit löschbarer Tinte zu benutzen," sagt Jochem. Sobald die Spender unterschrieben haben und weitergegangen sind, würden die Sammler die Personalien wieder ausradieren. Jochem: "Dann kann die Polizei keine Geschädigten mehr ermitteln."

Die Polizei rät zur Vorsicht: Seriöse Spendensammler haben Sammlungsausweise. Spenden sollte man beim geringsten Zweifel ablehnen, das Portemonnaie nie nicht aus der Tasche nehmen. Informiert werden sollte die Polizei, wenn man Opfer geworden ist oder betrügerische Spendensammler beobachtet." Soweit die in Rheinland-Pfalz erscheinende Rhein-Zeitung.

"In Steinhagen ist die Gruppe im Bereich des Geschäftszentrums Mühlenstraße seit Freitag aktiv und betritt sogar die Geschäfte oder bedrängt Kunden im PKW und auf dem Parkplatz", weiß Bürgermeister Klaus Besser. "Geschädigte sollten auch in Steinhagen die Polizei informieren", rät der Bürgermeister. "Grundsätzlich sollte man nur an Gruppen und Organisationen spenden, denen man vertrauen kann, in Steinhagen zum Beispiel dem Entwicklungshilfekomitee oder der Kinder- und Jugendstiftung".

Die Spendensammler, die in den letzten Tagen in Steinhagen unterwegs waren, nutzen die Spendenbereitschaft vor allem älterer Menschen in der Weihnachtszeit aus, um sich selbst zu bereichern.

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